WerkStoff

Je nach Anwendung benutze ich die unterschiedlichsten Materialien, aber mit zweien arbeite ich besonders gerne: Polymer Clay und Filz.

 

Polymer Clay

Im Vergleich zu anderen Künstlermedien wie Ölfarbe ist die Modelliermasse Polymer Clay mit erst wenigen Jahrzehnten ein recht junges Material, beeindruckt aber durch eine schier unendliche und ständig weiter wachsende Anzahl von Techniken und seine mannigfachen Anwendungsmöglichkeiten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass immer mehr Künstler sich mit diesem Material beschäftigen und die vielfältigsten Objekte aus Polymer Clay mittlerweile Einzug in Museen, anerkannte Ausstellungen und Sammlungen halten. Wer mehr darüber erfahren will, findet einen Einstieg auf dem englischsprachigen Polymer Art Archive mit ausführlichen Textbeiträgen und eindrucksvollen Bildern.

Viele der mit Polymer Clay angewandten Techniken sind, wie Mokume Nendo der Schmiedekunst (Mokume Gane) oder Caning der Glaskunst (Millefiori), den verschiedensten künstlerischen und handwerklichen Bereichen entlehnt. Durch die anderen Verarbeitungseigenschaften ergeben sich aber ganz neue Möglichkeiten, wie die Farbigkeit oder Transluzenz bei Mokume Nendo oder feinste Grafiken durch Caning. Das macht dieses Material so faszinierend.

 

Filz

Schon seit einigen tausend Jahren schätzt und nutzt der Mensch bereits die besonderen Eigenschaften vom Material Wollfilz, wie Wärme- und Schalldämmung, relative Feuerfestigkeit oder die feuchtigkeitsausgleichende Wirkung. Dass es sich zudem fast wie eine Modelliermasse plastisch verarbeiten lässt, und man je nach Wollsorte, Beimischung von Materialien wie Seide, oder Art und Anwendung der Filztechnik ganz unterschiedliche Effekte erreichen kann, macht es für Künstler und Designer zu einem außerordentlich spannenden Werkstoff.

Der grundlegende Filzprozess beruht darauf, dass sich die Wollfasern ineinander verschlingen und immer weiter verdichten, ob sehr punktuell angesetzt durch Nadeln mit Widerhaken, oder flächiger im Nassfilzverfahren mit Wasser, Seife und gezielter Bewegung. Je nach den gewünschten Eigenschaften lassen sich mit der passenden Wollsorte und Verarbeitung dabei flauschig zarte Objekte bis hin zu extrem widerstandsfähigen und festen Filzen anfertigen, die selbst als Hundespielzeug spitzen Zähnen standhalten oder, laut gewissen Berichten, auch ein paar unfreiwillige Kaurunden im Pferdemaul überstehen. ;)